Azubi-Ticket startet zum Sommer 2019
Offizielle Stellungnahme der Handwerkskammer Südwestfalen vom 29.01.2019 –
Handwerkskammer: “Von echter Gleichstellung noch deutlich entfernt “
„Ein erster und wichtiger Schritt ist getan“, sagt Meinolf Niemand, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen, zur Ankündigung von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, noch in diesem Jahr das Azubi-Ticket flächendeckend einzuführen. „Wer aber die Gleichstellung von akademischer und beruflicher Bildung wirklich will, muss das Azubi-Ticket zu den gleichen Preisen anbieten wie das Semester-Ticket für Studierende. Davon sind wir derzeit leider noch deutlich entfernt.“
Studierende zahlen nur die Hälfte
Nach jetzigem Stand ist das Azubi-Ticket mehr als zweieinhalbmal so teuer als das für Studierende: Bei den derzeit gültigen Preisen für verbundweite Tickets liegt der Gesamtpreis für das Azubi-Ticket bei maximal 82 Euro im Monat, sprich 984 Euro pro Jahr, was einem Semesterbetrag von 492 Euro entspräche. „Zwar können die Betriebe die Bezuschussung des Azubi-Tickets als Betriebsausgabe steuerlich geltend machen, das ist aber unter dem Aspekt der Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung nicht hinnehmbar“, so Niemand.
80 Euro perspektivisch zu teuer
Der Fachkräftemangel ist schon jetzt im Handwerk deutlich spürbar. Die verbliebene Ungerechtigkeit für die Azubi ist sicher kein Anreiz, eine gewerbliche Ausbildung zu machen und die Betriebe fühlen sich ein weiteres Mal ein Stück weit im Stich gelassen. Die Forderung des Handwerks ist eindeutig: „Das Azubi-Ticket muss von Jahr zu Jahr günstiger werden. Ein Ticket zu einem Preis von gut 80 Euro ist perspektivisch zu teuer, um eine Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung herzustellen“, betont auch Andreas Oehme, Bildungsexperte beim Westfälischen Handwerkskammertag (WHKT).
Presseinformation der Handwerkskammer Südwestfalen
Unser Kommentar
Schön zu wissen, dass wir mit unserer Meinung nicht alleine dastehen! Beim Azubi-Ticket muss noch erheblich nachgebessert werden. Vielleicht beteiligen sich ja auch die anderen Handwerkskammern und Verbände in NRW ebenfalls und unterstützen uns mit ähnlichen Stellungnahmen. Jetzt gilt es – wir müssen alle an einem Strang ziehen!
Frank Lefarth